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Umrechnung der ProKon-Einheiten in reale Zeitwerte
Die mit dem ProKon-Analyseblatt beschriebenen Analysierkriterien stellen Einflussgrößen dar, die sich auf die Montagezeit auswirken. Allerdings fehlt in der Beschreibung eine Reihe von Einflussgrößen, um die Montagezeit möglichst realitätsnah abzubilden.
Um dies zu ermöglichen, wird das Arbeitssystem zunächst in den sogenannten Primär- und Sekundärbereich gegliedert, wie in der nachfolgenden Abbildung dargestellt.
Betrachtung der Zeiteinflussgrößen im Gesamtarbeitssystem
Während für den Primärbereich durch die ProKon-Analyse bereits quantifizierte Daten in Form von Einheiten vorliegen, fehlen diese noch für den Sekundärbereich.
Zur Ermittlung von Daten für das Gesamtarbeitssystem wird zunächst eine Zeitanalyse des realen Arbeitsablaufes vorgenommen. Im Sinne der ProKon-Anwendung zu einem frühen Zeitpunkt im Produktentstehungsprozess bedeutet dies, dass der IST-Zustand nicht real erfasst werden kann. Es bieten sich aber folgende Möglichkeiten zur Datenermittlung:
•Erstellen einer MTM-Planungsanalyse auf der Grundlage von Setzungen zu den Rahmenbedingungen des zukünftigen Arbeitssystems für das zu entwickelnde Produkt
•Zugrundelegen von bereits vorliegenden MTM-Daten eines hinreichend vergleichbaren Referenzerzeugnisses und Anpassung von Details
•Vergleichen mit Referenzerzeugnis und Schätzen von Abweichungen
Der auf diese Weise erzielte Zeitwert geht in die nachfolgende Berechnung eines Faktors wie folgt ein:
Beispiel:
Für eine Baugruppe mit acht Bauteilen wird eine Montagezeit von 1,2 min ermittelt. Die Analyse des zu erwartenden Montageablaufs mit ProKon ergibt eine Summe von 1500 Einheiten.
Hieraus ergibt sich folgender Faktor:
Zunächst empfiehlt es sich, diese Vorgehensweise für eine Reihe von Produkten und Baugruppen vergleichbarer Arbeitssysteme durchzuführen, um im Sinne der Statistik eine gewisse Mittelwertbildung für den Faktor zu erzielen. Wichtig ist hierbei, dass der Faktor sich immer nur für spezifische Arbeitssysteme ermitteln lässt, die in diesem Sinne einen vergleichbaren Sekundärbereich haben. Der Umrechnungsfaktor muss demzufolge branchenspezifisch bestimmt werden. Er kann z. B. 0,0008 sein.
Anwendung des Faktors
Durch Umstellung der oben stehenden Formel kann der Faktor dazu verwendet werden, für neu konstruierte Produkte bzw. Baugruppen, die mit ProKon bezüglich ihrer Montagetauglichkeit bewertet wurden, schon in der Konstruktionsphase erste Montagezeitermittlungen vorzunehmen, ohne das spätere Arbeitssystem bereits zu kennen.
In diesem Fall muss das bewertete Produkt bzw. die bewertete Baugruppe jedoch einem vergleichbaren Arbeitsbereich (Sekundärbereich) zugeordnet werden können, für den der Faktor ermittelt wurde.
∑ Einheiten × Faktor = Montagezeit (min)
Beispiel:
Die ProKon-Analyse ergab für eine Baugruppe 2150 Einheiten. Hieraus errechnet sich folgende Montagezeit: 2150 × 0,0008 = 1,72 min
Hinweis: |
Die ermittelte Montagezeit von 1,72 min entspricht der Grundzeit (tg). Die Grundzeit enthält keine Verteilzeit oder sonstige Zuschläge. |